Egal Wann – Egal Wo

Ich habe meinen Sprachaufenthalt in London sehr genossen und hatte viel Spass dabei die Fotografie in einer urbanen und multikulturellen Umgebung für mich zu entdecken.  Das Projekt Wandern für alle verbindet in ähnlicher Weise das Kennenlernen von Menschen und Kulturen mit dem Erkunden altbekannter und neuer lauschigen Plätze innerhalb der Region. Die Gelegenheit neue Freundschaften zu knüpfen und dabei meine Fotografie einbringen zu können, möchte ich mir nicht entgehen lassen.

«Man weiss nie was passiert, wenn man eine Kamera in den Händen hält» sagte bereits mein Fotografielehrer in London. Obwohl damit positive wie auch negative Erfahrungen verbunden sind, habe ich bis jetzt meist großartige, spontane Erlebnisse mit Menschen aus aller Welt gesammelt. Die Fotografie kann Menschen verbinden, hat ihre eigene Art und Weise Kommunikation zuzulassen und erlaubt die kreative Umsetzung und das Sichtbarmachen von unterschiedlichen Gefühlen und Vorstellungen.

Die Zusammenarbeit mit Leuten auf der Strasse oder anderen Fotografie Interessierten im Studio war sehr spannend und hat mir auch einiges Neues über mich selbst verraten. Offen mit Menschen in einen Dialog zu treten kann eine Herausforderung sein, die es sich lohnt zu überwinden. Für meine «Photo Story» habe ich beispielsweise eine Freundin aus China einen Nachmittag lang begleitet. Die Serie von Fotos stellen ihren Charakter ins Zentrum und geben Einblicke in ihren Tag. Porträtfotografie hat mich auch mit einem italienischen Nachwuchsschauspieler zusammengebracht und Strassenfotografie hat mich unter anderem mit einer französischen Studentin bekannt gemacht. Diese Fotos basieren auf einem Austausch zwischen der porträtierten Person und der Person, die fotografiert. Die Ergebnisse daraus können glücklich machen, überraschen, herausfordern, schockieren, Neugier wecken oder gemeinsame Erinnerungen festhalten. Egal wann, egal wo.

Raffaela Bodmer