Nachdem ich in China 4,5 Monate auf mein Visum gewartet habe, bin ich im Januar 2021 endlich in die Schweiz gezogen. Mein Mann, den ich 6 Monate nicht gesehen hatte, hat mich am Flughafen abgeholt. Wegen Corona war mein Weg in die Schweiz eine ,,Odyssee‘‘.
Begegnung und Zusammenleben in China
Mein Mann ist Schweizer. Wir haben uns vor 10 Jahren bei einem Geschäftsessen in China kennengelernt. Bald hatte er seinen Job gekündigt und war wegen mir nach China gezogen. Aufgrund der kulturellen Unterschiede haben wir zueinander gefunden. Dadurch mussten wir uns anpassen und wurden toleranter. Ich war immer begeistert, jedes Jahr Weihnachten in der Schweiz zu verbringen und seine Familie zu besuchen.
Ich arbeitete in der Personalabteilung einer Immobiliengesellschaft. Während dieses Jahrzehnts wurden die Lebensbedingungen durch unsere Anstrengungen erfolgreich verbessert. Aber wir beide wussten innerlich, dass wir uns nicht mit dem gewöhnlichen Lebensentwurf begnügen sollten. Die Hektik des Alltags hat immer weiter zugenommen, dadurch haben wir uns gar keine Gedanken darüber gemacht, ob und wann wir zurück in die Schweiz ziehen wollen.
Eine abenteuerliche Reise und eine der wichtigsten Entscheidungen
Wir reisen gerne, weil Reisen den Horizont erweitert. Beim Reisen können wir vom Alltag abschalten und uns selbst besser kennenlernen.
Wir waren müde vom Alltagstress und brauchten eine Auszeit, weshalb wir Ende 2019 unsere Jobs gekündigt und beschlossen haben, eine lange Reise zu unternehmen. Glücklicherweise sind wir in unserem Traumreiseziel Neuseeland eingereist, bevor Covid zu einer internationalen Pandemie wurde.
Während wir die Sehenswürdigkeiten der Nordinsel Neuseelands genossen haben, hat sich Covid schnell weiterverbreitet. Nachdem Neuseeland einen Lockdown angekündigt hatte, konnten wir weder auf die Südinsel weiterreisen noch zurück nach China fliegen. Deshalb haben wir uns eine Airbnb-Wohnung gesucht, die sich in einer wunderschönen Umgebung befindet. Dieser Aufenthalt dauerte 4 Monate und wir betrachten ihn als eine wertvolle Lebenserfahrung. Mit 32 Jahren haben wir eine unserer wichtigsten Entscheidungen getroffen, nämlich in die Schweiz umzuziehen!
Zum Glück haben sich Anfang Juli 2020 die Flugzeugrouten entspannt, wir waren endlich auf dem Heimweg. Jedoch ging mein Mann zurück in die Schweiz und ich musste nach China reisen.
Durch eine klare Arbeitsteilung bereiteten wir uns gleichzeitig auf das Leben in der Schweiz und den Abschluss in China vor. Nach 28 Tagen Quarantäne habe ich in Windeseile Deutsch gelernt und die A1 Prüfung bestanden, so dass ich das Family-Reunion-Visum beantragen konnte.
Wünschenswerte Zukunft in der Schweiz
Am zweiten Tag des Lockdowns in der Schweiz bin ich angekommen. Nachdem ich meinen Mann 6 Monate nicht gesehen hatte, war ich erleichtert ihn wiederzusehen.
Ehrlicherweise war der Start in der Schweiz nicht einfach. In einer neuen und fremden Umgebung vermisste ich meine Familie und mein vertrautes Leben sehr. Ich konnte beobachten, dass mein Mann in einer harmonischen Familie aufgewachsen ist. Meine Schwiegereltern sind immer hilfsbereit und verständnisvoll. Jederzeit wenn ich Hilfe brauche sind sie für mich da. Mit ihrer Unterstützung habe ich mich in der Schweiz besser integriert.
Mit meiner Berufserfahrung in der Personalabteilung scheint es mir unmöglich in der Schweiz, einen Job zu finden. Da ich internationale Wirtschaft und Handel an der Uni studiert habe, will ich die Handelsbranche versuchen. Ich glaube, dass Deutsch eine Voraussetzung dafür ist. Deshalb will ich weiterhin Deutsch lernen, bis ich C1 erreicht habe. Ich mache mir keine Sorge um die Zukunft, auch wenn es vorübergehend schwierig ist. Wichtig ist, dass wir initiativ und optimistisch bleiben.
Das Leben hat uns zusammengeführt
Im Juli habe ich am B2 Deutschkurs in der Migros Klubschule teilgenommen. Ich habe dabei die sympathische Katarina kennengelernt und von Wandern für alle gehört. Katarina hat mir von i
hren wunderbaren Erlebnissen mit dem Wanderprogramm erzählt. Ich war sofort begeistert und wünschte mir, die Gruppe bald kennenzulernen.
Ich hatte immer Angst vor Stürzen und bin deshalb nie Schlittschuhlaufen gegangen. Ich muss sagen, dass mich die fröhliche Stimmung angesteckt hat, sodass ich beschlossen habe, das Schlittschuhlaufen auszuprobieren. Alle Teilnehmenden kommen aus der ganzen Welt, sind nett und positiv. Ihre freundliche Ermunterung und Hilfe haben mir die Angst genommen.
Diese Veranstaltung ist für mich bedeutungsvoll. Und ich bin Barbara und allen neuen Freundinnen und Freunden dankbar, dass sie die Veranstaltung organisiert haben und ich an dem Anlass teilnehmen konnte. Ich freue mich darauf, viele von der Gruppe auch nächstes Jahr wieder zu treffen.