Das erste Mal Schlittschuhlaufen

Mein Name ist Viktoriia, ich bin 20 Jahre alt und ich bin derzeit in der Schweiz. Ich habe das erste Mal beim Wanderprojekt mitgemacht, weil meine Freundin Lyubov mich mitgenommen hat.  Es war speziell, denn nach dem kurzen Spaziergang an der Aare gab es zwei Gruppen und die Möglichkeit auf die Kunsteisbahn KA-WE-DE zu gehen. Ich wollte das nicht verpassen. Es hat mir sehr gut gefallen, dass wir Schlittschuh gefahren sind! Es hat mir so viel Spass gemacht, dass ich später Schlittschuhe kaufen möchte, nur für mich selbst. Es war mein erstes Mal überhaupt, und es hat mir grosse Freude gemacht.  Daher kann ich sagen, dass es großartig war. Vielen Dank für die Organisation und für die vergnügliche Zeit

Weil in der Ukraine ein heftiger Krieg begonnen hat, kam ich mit meiner Mutter in ein kleines Dorf in der Nähe von Bern. Ich habe drei Jahre an einem College studiert, alle Prüfungen bestanden und mit dem Diplom als Unternehmerin abgeschlossen. In meiner Freizeit schaue ich gerne YouTube-Videos, höre Musik und werde nun auch Schlittschuhlaufen.

Seit ich vor acht Monaten in die Schweiz kam, lerne ich Deutsch. Ich habe eine Probeprüfung auf Niveau A2 gemacht. Unterdessen habe ich auf Niveau B1.2 gewechselt und werde so lange am Unterricht teilnehmen wie möglich.

Wie bin ich überhaupt hierhin gekommen? Alles begann am 24. Februar 2022, als in den Nachrichten bekannt wurde, dass Russland die Ukraine angegriffen hat. Natürlich war ich schockiert und verstand nicht, wie ein Krieg im 21. Jahrhundert überhaupt sein kann? Das Rätsel passte nicht in meinen Kopf. Ich geriet in Panik, fing an zu zittern und wollte nicht einmal essen. Dann beschlossen meine Mutter und ich zu warten, bis sich alles angeblich beruhigen würde, aber alles wurde schlimmer.

Am 4. März beschlossen wir, unser Land zu verlassen und ins Ausland zu gehen. Als erstes gingen wir zum Passbüro und wurden hin und her geschickt. Wir haben uns immer wieder angestellt und alles erledigt. Einer Freundin meiner Mutter haben wir unseren geliebten Papagei anvertraut und angefangen zu packen. Zusammen mit meinem Jugendfreund Nastya sind wir per Taxi nach Palanka gefahren und von dort 13 km zu Fuss bis zur Grenze gegangen. Ich hatte zwei schwere Rucksäcke dabei und bin einfach gelaufen und gelaufen in der Hoffnung, dass wir bald ankommen. Nach vielen Stunden, ich weiss es nicht genau wie viel Zeit vergangen ist, haben wir die Grenze endlich erreicht und zumindest ein bisschen gegessen. Moldavische Bekannte brachten uns weg und wir übernachteten in einem kleinen Dorf. Am 6. März, sehr früh morgens brachen wir per Auto zu einem rumänischen Flughafen auf, da der Luftraum in Chisinau wegen des Krieges für uns gesperrt war. Wir gingen durch die Sicherheitskontrolle und zum Boarding. Als wir landeten, stellte ich fest, dass wir bereits in der Schweiz sind. Wir konnten uns bei der Mutter meiner Freundin niederlassen und leben seither hier.

Ich versuche viel Neues zu lernen und aktiv zu bleiben. Das Schlittschuhlaufen ist ein neues Hobby!