Von Uettligen nach Bremgarten
13. Mai 2022

Dieses Mal waren wir so zahlreiche Wanderfreudige, dass das Postauto mit unserer Wandergruppe aus zwanzig Ländern fast voll besetzt war. Nach dem nächtlichen Regen hat sogar das Wetter mitgemacht und in Uettligen, dem Startpunkt unserer Wanderung, erwarteten uns gelb leuchtende Rapsfelder in voller Pracht.  Schon bald erreichten wir im Lörwald das kleine Hochmoor Lörmoos. Wir tauchten in eine andere Welt ein – erstaunlich nah von Bern! Da es ein Naturschutzgebiet ist, dürfen wir die Wege nicht verlassen und nichts pflücken. Der Wald wird sich selbst überlassen und daher liefen wir an vielen abgestorbenen Bäumen vorbei. Sie sind der Lebensraum für verschiedenste Tierarten und Pilze. Über einen schönen hölzernen Steg überquerten wir das Moor.

Nach Verlassen des Lörmoos erreichten wir nach einem kurzen Stück entlang der Strasse von Ortschwaben nach Herrenschwanden unseren schönen Picknickplatz für die Mittagsrast auf der Herrenschwanden Höchi. Eine wunderbare Aussicht erwartete uns. Bei klarer Sicht sieht man auf die Stockhornkette. Wie so oft teilten viele der Wanderer*innen ihr mitgebrachtes Picknick.  Mehmet hatte sogar einen Sack Pogaça Brötchen für uns alle gebacken. Sie schmeckten hervorragend.

Weiter ging es nach der Überquerung der Strasse gemächlich durch den Riederenwald. Mittendrin liegt das Naturschutzgebiet und Hochmoor Büsselimoos. Plötzlich schimmerte es weiss durch die Bäume – ein überwältigender Anblick bot sich uns: Ein Meer von weissem Wollgras breitete sich vor uns aus. Wieder war es kaum zu glauben, dass wir uns so nah von Bern befinden! Wir umrundeten das Büsselimoos für einige Zeit ohne zu sprechen und lauschten dem Zwitschern der Vögel, dem leisen Rauschen des Windes in den Baumwipfeln und liessen die wundervolle Moorlandschaft auf uns wirken. Auf einem Holzsteg konnten wir das Wollgrasmeer aus der Nähe bestaunen.

Hochmoore wie das Lörmoos oder Büsselimoos gibt es im Schweizer Mittelland nur noch selten. In beiden Mooren leben verschiedenste Froscharten, Erdkröten oder Teichmolche. Wir hatten Glück, dass wir Libellen, Wasserpflanzen, eine ungiftige Ringelnatter und einen Frosch beobachten durften.

Leider mussten wir nun wieder aus der beeindruckenden Welt des Hochmoores auftauchen. Wir wanderten noch ein Stück durch den Riederenwald, dann hinab nach Bremgarten und fuhren mit dem Bus zurück nach Bern.