Lekha Siriwardhanage

Ich bin Lekha Siriwardhanage und ich möchte mich anhand von zwei Projekten vorstellen, die mich bezüglich meiner Integration in der Schweiz weiter gebracht haben und mir sehr wichtig sind. Mehrere Schlüsselpersonen, die mich immer wieder unterstützten, sind dabei in meinem Alltag zentral. Allen ein herzliches Dankeschön!

Sowohl das Projekt „Nachbarschaft Bern“ als auch das Projekt Wandern für alle helfen mir, mich in der Schweiz gut zurecht zu finden und einen schönen Freundeskreis aufzubauen und zu pflegen.


Nachbarschaft-Bern ist ein tolles Projekt der Stadt Bern!

Ich reiste im August 2014 aus Sri Lanka in die Schweiz ein. Seitdem besuchte ich zahlreiche Deutschkurse, weil ich mich in der Schweiz integrieren wollte, doch ich hatte keine Gelegenheit die deutsche Sprache anzuwenden. Mit meinem Mann spreche ich zu Hause weiterhin meine Muttersprache.

An einem Nachmittag im Dezember 2016 waren mein Mann und ich im Generationenhaus und sahen einen Flyer vom Projekt „Nachbarschaft-Bern“. Mit Hilfe der Projektleiterin, Simone Stirnimann, lernte ich Désirée Dörig kennen. Wir fingen an, gemeinsam zu joggen, spazieren zu gehen und sprachen über interessante Themen, insbesondere über Sport und Natur. Heute ist Désirée eine wichtige Person in meinem Leben!

Im Oktober 2017 besuchte ich ein Nachbarschaftstreffen im Generationenhaus. Wir machten einige Gruppenaktivitäten, daher musste ich Deutsch schreiben und sprechen. Da ich ich einige Fehler machte, korrigierte mich Eva Bütikofer. Nach dem Treffen redete ich noch ein wenig mit ihr. Sie sagte, dass sie mir helfen könne, mein Deutsch zu verbessern. Ich freute mich, da ich ein weiteres Angebot bekam, Deutsch zu lernen.

Nach einer Woche besuchte ich Eva und wir sprachen darüber, wie wir miteinander lernen wollen. Seitdem treffen wir uns einmal pro Woche für zwei Stunden. Meine Aufgaben sind, Übungen zu machen und mindestens drei Mal pro Woche Tagebuch auf Deutsch zu schreiben. Wir korrigieren alles gemeinsam, weil es für Eva wichtig ist, dass ich meine Fehler selbst erkenne. Ich bin sehr froh, eine Lehrerin wie sie zu haben, da ich individuell, strukturiert und gratis lernen kann. Manchmal spielen wir „Bananagramsˮ, reden über Aktuelles, tauschen uns über Privates aus, essen zusammen. Jetzt ist sie mir sehr nahe, fast ein Familienmitglied.

Nach einem Jahr entschied ich mich, die B1 Prüfung zu machen und bereitete mich mit ihrer Hilfe darauf vor. Ich bin stolz zu sagen, dass ich die Prüfung erfolgreich bestand. Eva hat sich ebenfalls sehr über meinen Erfolg gefreut! Mein neues Ziel ist es, die B2 Prüfung im Dezember 2019 zu bestehen. In Zukunft möchte ich mit ihrer Hilfe auch mein Englisch verbessern. Ich lade alle ein, sich für dieses Projekt zu engagieren: Ihr könnt neue Menschen kennenlernen, Freundschaften aufbauen und viel Spass haben.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier: Nachbarschaft-Bern

Das Projekt Wandern für alle bedeutet: Wandern, Natur, Freundschaft und Deutsch

Durch das Projekt „Nachbarschaft Bern“ hörte ich im Mai 2018 zum ersten Mal vom Programm Wandern für alle und dachte, dass es eine gute Chance für mich sei, um neue Menschen kennenzulernen und Deutsch zu sprechen. Daher meldete ich mich sofort bei diesem Programm an und bin seither immer wieder, wenn ich frei habe, dabei.

Der 5. Juni 2018 war mein erster Wandertag mit dieser Gruppe. Wir waren im schönen Emmental und besichtigten die Bisquitfabrik Kambli. Es war wirklich super, da ich etwa 15 Personen kennenlernte und die Schönheit der Landschaft der Schweiz, des Emmentals, sah.

Seitdem machte ich in zwei Jahren bereits sieben Wanderungen mit. Als ich das erste Mal mit dieser Gruppe wanderte, hatte ich Angst und war zu schüchtern, Deutsch zu sprechen. Aber die Gruppenmitglieder halfen mir, meine Angst und Schüchternheit zu überwinden. Bei jeder Wanderung lerne ich neue Personen kennen. Die Teilnehmer kommen aus der ganzen Welt und haben verschiedene Muttersprachen, jedoch währenddem wir wandern, reden wir miteinander Deutsch. Das Sprachenniveau der Teilnehmer liegt zwischen A0- C2.

Manche Teilnehmende haben weder Verwandte noch Freunde in der Schweiz. Ich denke, dass niemand überlegt, „Ich bin allein hier in der Schweiz“ nachdem er mit uns gewandert ist. Im Sommer sind wir nicht nur gewandert, sondern haben auch Volleyball gespielt, ein Museum besichtigt, zusammen grilliert und gegessen.

Es ist wirklich interressant für mich, mich in der Natur aufzuhalten. Die frische Luft, das Singen der Vögel, der Duft der Blumen, die Wolkenbilder – all das bringt mich in eine andere Welt. Ich sehe, währenddem ich wandere, die schöne Aussicht, fotografiere sie und schicke die Fotos an Freunde und Familienmitglieder.

Sport treiben, Fotografieren, und die Natur beobachten sind meine Hobbies, deshalb passt dieses Projekt Wandern für alle sehr gut zu mir. Da das Kernteam aus SchweizerInnen und MigrantInnen besteht, freue ich mich auch aktiv bei der Programmgruppe mitzumachen. Ich engagiere mich für das Rekognoszieren der Wanderungen und verteile Flyer in verschiedenen Quartieren.

Ich lade euch alle ein, mit uns zu wandern. Es werden sich auch für euch neue Freundschaften ergeben und ihr werdet Menschen treffen, die euch unterstützen und helfen.

Ich freue mich, dich auf der nächsten Wanderung zu sehen.

Die BZ-BernerZeitung hat in der Sommerserie «Grenzen im Alltag» das Porträt von unserer treuen Wanderfreundin Lekha Siriwardhanage abgedruckt: Zum Artikel